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Save your future – mit umweltbewusster Ernährung das Klima retten

Leider ist die Mehrheit von uns nicht mit dem Bewusstsein aufgewachsen die Erde als etwas schützenwertes zu sehen. Doch es ist an der Zeit uns klar machen, wie nötig dieser Schritt ist. Neben Fridays for future gibt es viele weitere Initiativen, die sich für den Klimaschutz einsetzten und uns hoffen lassen immer nachhaltigere Wege zu beschreiten. 

Auch wenn die Klimakrise in vielen Fällen anerkannt wird, fehlen an vielen Stellen geeignete Strategien, um gesteckte Umweltziele zu erreichen. Und wenn nicht die Strategien fehlen, dann fehlt es an den richtigen politischen Maßnahmen diese zu erreichen.

Wegschauen ist nicht mehr möglich, denn der Klimawandel wirkt sich bereits auf Menschen und Ökosysteme aus.

Die ganze Verantwortung auf die Politik zu schieben wäre aber heuchlerisch. Denn mit jedem kleinen oder großen Kauf haben wir einen Einfluss auf den Markt. Wir tragen dementsprechend dazu bei wie stark unsere Umwelt belastet wird. 

Am Beispiel einer Avocado kann man es gut verdeutlichen. Neben dem langen Transportweg, der meistens in weit entfernten Ländern wie Chile oder Mexiko anfängt, verlangt die Avocado nach viel Wasser, um zu wachsen. Unter den langen Transportwegen leidet bekanntlich die Umwelt und unter dem deutlich erhöhten Wasserverbrauch die Menschen in den Anbauregionen. Das ist nur ein Beispiel, das das Hinterfragen anregen soll.

Im Folgenden werden wir euch kritische Fakten über die Auswirkungen unseren derzeitigen Lebensmittelkonsums erläutern und anschließend aktuelle und anerkannte Ernährungsempfehlungen vergleichen. Wir möchten euch zeigen, wie wichtig es ist Kaufentscheidungen zu überdenken und wie leicht es sein kann den eigenen Magen umzugewöhnen. 

 

Facts

Global gesehen ist der Viehzucht Sektor die größte Quelle der Treibhausgase, einer der Hauptgründe für den Verlust der Biodiversität und der Grundwasserverschmutzung. Die Treibhausgasemissionen (gemessen in CO2-Äquivalenten) stammen zu ¼ aus der Nahrungsmittelproduktion. Die Rinderhaltung ist daran am meisten beteiligt. 

Die Tierhaltung gehört, mehr noch als der weltweite Verkehr zu den Hauptverantwortlichen für den Treibhauseffekt.   

 


Betrachtet man den Aufwand um Futtermittel für die Tiere zu erzeugen, wird deutlich, dass  die Tiere mehr Protein konsumieren als sie später selbst liefern. Die Tatsache, dass ungefähr 77 Millionen Tonnen Futtermittel verbraucht und dann später im Vergleich nur 56 Millionen Tonnen Fleisch geliefert werden, scheint absurd. Da gerade diese Futtermittel als Proteinquellen für den Menschen genutzt werden könnten. 

Auch die landwirtschaftlichen Flächen werden am meisten für die Viehzucht genutzt. Der Mangel an diesen Flächen ist der Hauptgrund der Regenwaldabholzung. Mehr als 70 % weltweiter Agrarflächen werden nur für die Tierfutterherstellung genutzt. Die Produktion der Futtermittel bringt neben der Bodendegradation auch Bodenerosionen und trägt einen Teil zur Wasserverschmutzung dort bei.

 

 

Ernährung als Schlüssel 

Bei all den negativen Aspekten der Tierhaltung darf nicht vergessen werden, dass der Viehzuchtsektor zu einem der größten Sektoren in der Landwirtschaft gehört und neben wirtschaftlicher auch eine ernährungsphysiologische Bedeutung für die Bevölkerung hat. Die tierische Eiweißquelle ist gerade für unterernährte Bevölkerungsgruppen eine unerlässliche Existenzgrundlage, um die Versorgung von wichtigen Mikronährstoffen ansatzweise gewährleisten zu können. In diesem Zusammenhang muss der Anteil der tierischen Lebensmittel in jeder Region unter diesen Aspekten berücksichtigt werden. 

Viele industrialisierte Teile dieser Erde sind jedoch nicht darauf angewiesen. Hierzulande ist der Verzehr von Fleisch in den meisten Haushalten ein Bestandteil, der täglichen Ernährung und wird somit in einem viel größeren Ausmaß konsumiert, als man es physiologisch rechtfertigen könnte.

Betrachtet man das Thema Lebensmittelverschwendung, wird erst klar wie viele Tiere nicht einmal den Weg auf den Teller schaffen. Pro Kopf und pro Jahr werfen die Deutschen ca. 82 kg Lebensmittel weg. Von diesen 82 kg sind 4,3 kg Fleischreste. 

Wenn man die 4,3 kg auf die Verbraucher hochrechnet, erkennt man erst die immense Verschwendung. So werden über 45 Millionen Hühner, 4 Millionen Schweine, ca. 3 Millionen Puten und 230.000 Rinder weggeworfen. 

In einer Welt in der rund 820 Millionen Menschen hungern müssen, sind diese Mengen unvertretbar. 

Gerade die immer stetig wachsende Weltbevölkerung fordert einen gewissenhafteren und nachhaltigeren Umgang mit den Ressourcen dieser Welt. Wie oben schon genannt, werden zu viele wertvolle Ressourcen verbraucht, um Fleisch zu produzieren. 

Auch die wachsende Wasserknappheit auf der Erde ist besorgniserregend. Laut dem water footprint network würde man, wenn man sein Leben lang auf duschen verzichten würde, 50 Liter Wasser täglich einsparen. Würde man aber nie wieder Fleisch essen, spart man ganze 800 Liter Wasser am Tag

 

Im Vergleich

Nicht nur die Umwelt sondern auch die Gesundheit der Menschen ist durch den unbedachten Umgang und Konsum bestimmter Lebensmittel gefährdet. Eine ungesunde Ernährung ist weltweit die häufigste Todes- und Krankheitsursache. Neben allen Krankheiten, Viren oder Bakterien ist eine Unter- oder Überernährung dafür verantwortlich, dass viele Menschen auf der Welt leiden. 

Ob es die “richtige” Ernährungsweise gibt, sei mal dahin gestellt. Es gibt jedoch Lebensmittelgruppen, deren häufiger Konsum als eine ungesunde Ernährung bezeichnet werden können und im besten Fall vom Speiseplan verbannt werden sollten.

Neben staatlichen Plattformen gibt es unabhängige Vereine, die anhand von wissenschaftlichen Ergebnissen Richtwerte einer vollwertigen Ernährung festgelegt haben. Die unabhängige Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) ist beispielsweise ein anerkannter unabhängiger Verein, der anhand wissenschaftlicher Bewertung Empfehlungen an die Bevölkerung abgibt.

Konkret empfiehlt die DGE eine wöchentliche Menge von 300-600 g Fleisch für Erwachsene. Je nachdem wie groß der Kalorienbedarf ist, lässt sich die Menge bestimmen. Diese Empfehlung beruht auf der Tatsache, dass Fleisch ein Lieferant von Proteinen, B-Vitaminen, Eisen und Zink ist. Negative Begleitstoffe wie Cholesterin, gesättigte Fettsäuren und Purine werden ebenfalls erwähnt. Abgesehen von den physiologischen Aspekten von Fleisch wird darauf hingewiesen, dass der Konsum einen negativen Einfluss auf die Umwelt hat und ein Verzicht gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. 

Die DGE bezieht sich auf die DACH Referenzwerte, die lediglich die Menge des aufzunehmenden Proteins und nicht die Quelle festlegen. Somit besteht die Möglichkeit diese Proteinquellen unter Berücksichtigung ihres CO2-Abdrucks anders zu bewerten und auszuwählen. 

Auch wenn darauf hingewiesen wurde, dass der Konsum einen negativen Einfluss auf die Umwelt hat und ein Verzicht gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, haben sich die empfohlenen Mengen nicht verändert. Genaue Verzehrempfehlungen sollten aber zu den Zeiten des Klimawandels angepasst werden und ökologische Folgen mit einkalkulieren. 

Das internationale nonprofit Startup EAT hat sich zur Aufgabe gemacht das globale Nahrungsmittelsystem basierend aus wissenschaftlichen Ergebnissen zu verändern, und hat in diesem Zuge internationale Richtlinien für eine vollwertige Ernährung unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit aufgestellt. 

In der folgenden Diagrammen werden die empfohlenen Mengen des EAT-Forums und des DGE dargestellt. Hier gehen sie ungefähr von einer Kalorienaufnahme von 2500 kcal aus. 

             DGE

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der ausschlaggebende Unterschied ist in dem Konsum von tierischen Lebensmitteln zu sehen. Laut EAT sollten in der Woche hochgerechnet ca. 135 g Fleisch, ein Ei und 196 g Fisch gegessen werden. Der DGE empfiehlt, vom niedrigsten Kalorinbedarf eines Erwachsenen ausgehend, fast 2,5mal mehr Fleisch und dreimal so viele Eier zu verzehren. Die Angaben zum Fischverzehr unterscheiden sich nicht stark von einander.           EAT                                                                           

EAT rät zu einer etwas höheren Menge von Hülsenfrüchten und zu doppelt so vielen Nüssen als Proteinquelle. Es ist deutlich ein Unterschied in der Verzehrmenge von Fetten zu sehen, da das EAT-Forum eine deutlich größere Menge an Fetten empfiehlt als die DGE. 

 

 Die Zeit zu handeln ist jetzt 

Das EAT-Forum hat bestätigt, dass der globale Lebensmittelsektor der Hauptakteur in Sachen Umweltzerstörung ist. 

Auch wenn jeder Anfang schwer ist, haben wir einige ausschlaggebende Gründe gelesen, die uns anregen sollten unser Kaufverhalten zu ändern. Dazu haben wir konkrete Ernährungsempfehlungen bekommen, die zum einen die Gesundheit unterstützen sollen und zum anderen die jeweiligen Folgen für die Umwelt zusätzlich einkalkulieren.

Gegen den Konsum von Lebensmitteln per se können wir uns nicht wehren und das müssen wir auch nicht. Das Ausmaß ist hier entscheidend. Wir haben die Wahl uns für eine weniger umweltbelastende Lebensweise zu entscheiden. Das klingt vielleicht schwerer als es ist.

Hier sind ein paar konkrete Umsetzungsvorschläge!

  • einmal in der Woche Fleisch essen
  • einmal in der Woche Fisch essen
  • die anderen Tage auf pflanzliche Proteinquellen umsteigen, wie Bohnen, Kichererbsen, Linsen oder Tofu
  • eine kleine Handvoll Nüsse & Samen am Tag
  • 300-400 g Gemüse am Tag essen z.B. 100 g Rohkost, 100 g Salat als Beilage und 150 g Gemüsepfanne 
  • 200-250 g Obst am Tag essen z.B. einen Apfel & eine Banane 
  • auf Vollkornprodukte umsteigen

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass der weltweite Konsum von pflanzlichen Lebensmitteln steigen und der

chillmahl Save your future. Gemüse, Ingwer, Artischocke
Save your future. Gemüse, Ingwer, Artischocke. chillmahl

 Konsum von tierischen Produkten sinken muss, um Umwelteffekte zu verringern und die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern.

Eine vegetarische oder sogar vegane Ernährung ist somit die klimafreundlichere Ernährungsweise. Ackerflächen müssten nicht in dem extremen Ausmaß geschaffen werden und auch der Wasserverbrauch würde deutlich sinken. Jeder der oben genannten Sektoren würde davon profitieren. Zusätzlich sollten saisonale und regionale Produkte bevorzugt werden.

Im Ganzen betrachtet, kann eine Ernährungsumstellung unter diesen Gesichtspunkten einen großen positiven Einfluss auf die Umwelt und Tierhaltung haben.

 

Tipp: In unserem Artikel “Müllvermeidung – so einfach geht’s!” könnt ihr euch Tricks zur Müllvermeidung abschauen! 

 

 Bildquelle: pixabay