Zu viel Arbeit, zu wenig Zeit… Immer mehr Menschen leiden unter Stress. Berufsleben und Privatleben verschwimmen. Durch diese Doppelbelastung sinkt die Leistungsfähigkeit, der Leistungsdruck jedoch steigt. Dabei ist es wissenschaftlich erwiesen, dass die Zufriedenheit eines Mitarbeiters wesentlich zur Produktivität* beiträgt. Mit guten Parkmöglichkeiten und einmal im Monat Gratis-Pizza ist es aber noch lange nicht getan. Für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg benötigt es einen ernstgemeinten und Arbeitnehmer freundlichen Führungsstil. Die neue Wunderwaffe: Feelgood-Management.
Viele Unternehmen haben schon festgestellt, dass zufriedene und ausgewogene Mitarbeiter entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind. Mit steigender Zufriedenheit beim Job wächst die Leistungsfähigkeit und dadurch die Produktivität. So ist es auch im Sinne des Arbeitgebers, gesunde und motivierte Arbeitnehmer einzustellen. Angefangen von einer fairen Arbeitszeitenregelung, sozialen Vergütungen, guter Verpflegung, bis hin zur Gesundheitsfürsorge übernehmen sogenannte Feelgood Manager diese Aufgabe in Unternehmen. Aber in wie weit ist „Feelgood-Management“ eine wirkliche Lösung für den zunehmenden Arbeitsstress und Druck der Mitarbeiter?
Der Kern des Feelgood-Managements ist ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich die Mitarbeiter wohlfühlen und gerne arbeiten. Die Mittagspause ist beispielsweise eine der wenigen Möglichkeiten sich gut vom Arbeitsstress abzulenken. Denn ein frisches Mittagessen, oder eine gute Verpflegungsmöglichkeit, sind wichtige Faktoren um den ganzen Tag fit und leistungsstark zu bleiben. Aber nicht nur die „kleinen“ Dinge, wie ein Obstkorb, schaffen einen Mehrwert. Beim Feelgood-Management geht es vor allem darum, die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu erkennen, darauf einzugehen und an die Führungsebene zu kommunizieren. Ein guter Betriebsrat erfüllt diese Tätigkeiten auch, aber im Gegensatz dazu, hat das Feelgood-Management nicht die arbeitsrechtlichen Anliegen im Blick, sondern optimiert das Arbeitsklima aus einem betriebswirtschaftlichen Ansatz.
Der Feelgood-Manager ist das Bindeglied zwischen Arbeitnehmer- und Geschäftsführer. Er hat eine unabhängige, neutrale Rolle im Unternehmen und dient als interne Stabstelle. Alternativ kann er aber auch in der HR-Abteilung angesiedelt werden, jedoch ohne arbeitsrechtliche Verantwortung. Er übernimmt viele Aufgaben im Unternehmen, seine Hauptaufgabe ist dabei die Mitarbeiterbindung und Steigerung des Wohlfühlfaktors.
Der Trend eines Feelgood-Managers im Unternehmen zu beschäftigen, ist von den USA zu uns herübergeschwappt. Große US-Unternehmen wie Google oder Facebook setzen schon längst auf eine gute Arbeitsatmosphäre. Allerdings hinkt Deutschland leider noch ein wenig hinterher.
Ein Feelgood-Manager ist wichtig für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. Da der demografische Wandel eine Fachkräfte-Suche für ein Unternehmen immer mehr erschwert, ist es durch einen Feelgood-Manager nur von Vorteil, wenn man Mitarbeiter stärker an das Unternehmen bindet. Dabei spielt der Wohlfühlfaktor eine zentrale Rolle, denn nur so kann echte Freude an der Arbeit entstehen. Dieser Berufszweig hat somit definitiv seine Daseins-Berichtigung, speziell in größeren Unternehmen, kann dieser unterstützend für die interne Kommunikation sein.
Die einzelnen Funktionen die dieser Beruf mit sich trägt, können zum Teil, in Unternehmen mit einer geringen Beschäftigtenzahl, von der Personalabteilung übernommen werden. Es stellt sich also die Frage, ob sich ein Feelgood-Manager in kleineren Unternehmen langfristig rentiert.
*Quelle: http://blog.company-mood.de/studien-wie-mitarbeiterzufriedenheit-die-produktivitaet-steigert/, http://www.apa.org/pubs/journals/releases/bul-1316803.pdf
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